Schwere Kost mit Leichtigkeit präsentiert
Erlenbach Der Musikverein teilt sich den Abend mit dem Como Lake Wind Orchestra
Von Werner Glanz (Heilbronner Stimme, 23. März 2010)
Erlenbach In der Sulmtalhalle erlebten über 500 Zuhörer ein rauschendes Konzert. Mit der Verpflichtung des Como Lake Wind Orchestra hatte sich der Musikverein Erlenbach nicht nur selbst ein Geschenk gemacht, auch das Publikum war von den erstklassigen Vorträgen der Italiener aus Como, die den ersten Konzertteil bestritten, begeistert. Die Gastgeber glänzten ebenfalls mit anspruchsvoller sinfonischer Blasmusik.
Für die Sulmtäler muss es ein Balanceakt gewesen sein. Denn das Programm der Fiati Filarmonici, die es in dieser Form erst seit 2008 gibt, war äußerst anspruchsvoll und selbst für Musikliebhaber eine schwere Kost. Doch das, was die 50 Musikerinnen und Musiker mit ihrem Dirigenten Savino Aquavita zu Gehör brachten, war geprägt von Professionalität und Hingabe.
Im Mittelpunkt des künstlerischen Programms des Gastorchesters stand der 100. Todestag des wohl größten Schriftstellers der russischen Literatur – Lev Nicolàevic Tolstòj. Das Thema „Krieg und Frieden“ wurde in sechs Werken äußerst gefühlvoll, eindringlich und kompetent inszeniert. Stehende Ovationen waren der verdiente Lohn. Die Pause danach war angebracht, um die zuvor vermittelten einzelnen Bilder dieser Epoche erst einmal wirken zu lassen.
Die Musik ist das Verbindungselement der Menschen in aller Welt schlechthin und bedarf eigentlich keiner Worte. Dennoch wurden die Ausführungen des MVE-Vorsitzenden, Klaus Varga, zu Beginn und am Ende des erlebnisreichen Abends, von Rocco Sabatino ins Italienische übersetzt. Die einzelnen Stücke stellte David Zampievi und für die Erlenbacher Wolfgang und Michaela Keicher vor.
Das Musikerlebnis besonderer Art setzte im zweiten Konzertteil nahtlos das Erlenbacher Blasorchester mit Dirigent Marco Rogalski fort. Dabei drehte sich alles um Mythen, Sagen und Helden. Ob die bekannte biblische Geschichte um die Arche Noah oder der furchtbare Drachen, der die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt und nur durch den Riesen Guflina besiegt wird: Die Zuhörer werden nochmals fast zwei Stunden in den Bann gezogen.
Geschenketausch Schillernde Klangfarben entfaltete das mit spürbarer Spielfreude agierende 65-köpfige Ensemble auch bei „The mask of Zorro“ und den Melodien aus dem Film „Ghost“, bei dem Musikerin Sarah Wahl ihre faszinierende Stimme einsetzte. Mit „Batmann“, „Spiel mit das Lied vom Tod“ und der italienischen Geschichte „Das Leben ist schön“ („La vita è bella“), bei den beiden letzten glänzt Tamara Rogalski als Sängerin, sollte das Konzert enden. Doch erst nach zwei Zugaben und dem Tausch von Geschenken durften die Musiker von der Bühne.
Sarah Wahl bekam für ihren gesanglichen Part starken Applaus. (Foto: Werner Glanz)
Konzertprogramm zum Frühjahrskonzert (20. März 2010)
1. Teil: Fiati FilArmonici Como Lake Wind Orchestra Maestro: Savino Aquaviva |
|
Jan van der Roost | Et in Terra Pax |
Piet Swerts | Eptitaph |
Jan de Haan | Banja Luka |
Giovanni Gabrieli arr. Donald Hunsberger |
Aria della Battaglia |
arr. Morton Gould | Suite from „Holocaust“ |
Pause |
|
2. Teil: Musikverein Erlenbach Dirigent: Marco Rogalski |
|
Edward Grieg arr. Otto Zurmühle |
Morgenstimmung aus „Peer Gynt Suite“ |
Bert Appermont | Noah‘s ark |
Otto M. Schwarz | Dragonfight |
James Hornerarr. Ton van Grevenbroek | The mask of Zorro |
Alexander North arr. John G. Mortimer |
Unchained melody aus „Ghost“ Vocal-Solo: Sarah Wahl |
arr. Toshihiko Sahashi | Batman aus „Batman is back“ |
arr. André Waignein | Once upon a time in the west Vocal-Solo: Tamara Rogalski |
Nicola Piovani arr. Lorenzo Pusceddu |
La vita è bella Vocal-Solo: Tamara Rogalski |
Das Programm zum Herunterladen – und alle weiteren Infos: Flyer