Freitag, 17. August: Sommerhitze und kühler Wein
Wie versprochen waren die Vorbereitungsarbeiten zur Weinfesteröffnung 2012 in den Mittagsstunden des 17. August abgeschlossen und die blumengeschmückten Stände konnten um 16 Uhr pünktlich mit dem Verkauf beginnen. Die fast unerträglich hohen Sommertemperaturen an diesem Tag waren schon zwei Stunden vor der offiziellen Eröffnung Hauptgesprächsthema und sollten es über die vier Festtage bleiben. Vor allem in den Stunden vor 17 Uhr suchten die sonst treuen Weinfestbesucher zuhause ein kühles Plätzchen und sorgten bei allen Bewirtschaftern für erhebliche Umsatzeinbußen. Der selbst in den Abendstunden einsetzende Besucherandrang konnte den Ausfall um die Mittagszeit nicht ausbügeln. Sei´s drum. Es hätte auch noch schlimmer kommen können. Noch wenige Stunden vor dem Weinfestende meldete sich der Erlenbacher Dirigent Marco Rogalski telefonisch von seiner Heimatgemeinde Untergriesheim und berichtete von Unwettern mit großem Hagelschlag, nur wenige Kilometer Luftlinie von Erlenbach entfernt. Also doch wieder Glück gehabt.
Dass die Kühlaggregate funktionierten, davon überzeugten sich Bürgermeister Uwe Mosthaf und der Vorsitzende des Erlenbacher Musikvereins Klaus Varga beim Eröffnung-Zeremoniell. Nach dem Glockengeläut der St. Martinus-Kirche um 18 Uhr hielten sie bei den Begrüßungsreden einen großen Weinrömer in ihren Händen. Gefüllt war dieser mit heruntergekühltem Weißherbst. Das kältebeschlagene große Glas weckte auch bei den sonnengebadeten Erlenbacher Musikanten Begehrlichkeiten. Nachdem die beiden Hauptdarsteller den Besuchern und zahlreichen Foto- und Fernsehteams offiziell zugeprostet hatten, machte anschließend das kühle Getränk dann doch traditionell die Runde im Orchester. Es musste allerdings zweimal nachgefüllt werden.
Abgelöst wurden die Erlenbacher auf der Marktplatzbühne vom Musikverein Kirchhausen. Im Weinzelt hinter dem Rathaus musizierte der Musikverein Ellhofen. Beide Vereine sind festleserprobt, spielen bei jeder Witterung und begeistern ihr Publikum ohnehin mit „heißer“ Musik.
Michaela Keicher begleitete an allen vier Tagen die Besucher und Mitwirkenden mit ihrer Kamera.
Die Bilder werden nach und nach hier in der Bildergalerie eingefügt.
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Samstag, 18. August: Königlicher Besuch und tolle Blasmusik
Auch am Samstag waren keine Wolke und keine Abkühlung in Sicht. Mit reichlich Trinken hielten sich die zahlreichen Helferinnen und Helfer über Wasser und auch der Musikverein Talheim meisterte unter Sonnenschirmen seinen Auftritt. Um 17 Uhr kam königlicher Besuch. Die amtierende Württemberger Weinkönigin Petra Hammer aus Untertürkheim begrüßte gemeinsam mit Bürgermeister Uwe Mosthaf und Klaus Varga die Weinfestbesucher. Musikalisch umrahmt wurde ihr Besuch durch den Musikverein Steinheim/Neu-Ulm. Beim Rundgang durch die Straßen und Gassen der Ortsmitte stand sie anschliessend Rede und Antwort und war immer wieder gefragtes Fotomotiv gemeinsam mit weitgereisten Weinfestbesuchern. Autogrammkarten gab ist mit persönlicher Widmung. „Ich habe selten so viele Autogrammkarten geschrieben, wie hier in Erlenbach“ verrät die königliche Hoheit ihren Begleitern. Bis spät in die Nacht genießt sie die ausgelassene Stimmung und hört tolle Unterhaltungsmusik der Musikkapelle Heilbronn/Biberach und im Weinzelt von der Musikkapelle Mundelsheim.
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Sonntag, 19. August: Musik, Gesang, Genuss
Der Sonntag ist hauptsächlich geprägt durch Blasmusik, Chorgesang und kulinarische Angebote.
Ein ökumenischer Gottesdienst läutete bereits zum zweiten Mal auf dem Marktplatz den Festtag ein. Die Mitgestaltung wurde von den Mühlwiesenmusikanten übernommen. Für einen gelungen Auftritt zum Frühschoppen sorgte nach Schankbeginn die Musikkapelle Erlenmoos. Bis 13 Uhr unterhielten sie die Besucher mit traditioneller aber auch moderner Blasmusik. Der anschließende Auftritt des Männergesangvereins Lyra Erlenbach ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Seit vielen Jahren begeistern sie mit ihren Stimmen und der sorgfältigen Auswahl an Liedgut die Gäste beim Weinfest. Der Applaus bestätigte ihr Können.
Der Sonntag wird von vielen Besuchern genutzt, um die Angebote aus Küche und Keller noch intensiver zu verkosten. Oft werden nach dem Weinfest die Bewirtschafter oder Lieferanten nach bestimmten Produkten des Weinfestes gefragt. Auch in der örtlichen Gastronomie erinnert man sich an Speisen und Getränke der Veranstaltung.
Während im Weinzelt dann ab 14.30 Uhr die MVE-Rebläuse und der Musikverein Erlenbach ihr Bestes gaben, waren am Marktplatz andere Klänge zu hören. Der Harmonika Club Neckarsulm gestaltete für zwei Stunden mit einem ausgewogenen Repertoire den Mittag auf der Bühne vor dem St.- Georgsbrunnen. Für manche Besucher war das plätschernde Wasser dieses Brunnens auch eine willkommene Abkühlung. Der Musikverein Obereisesheim und das Seniorenorchester Hohenlohe setzten am späten Nachmittag den Reigen der Weinfestkapellen fort. Um 19.30 Uhr startete der Musikverein Obergriesheim zum Finale und im Weinzelt warteten unzählige Fans auf den „Kultauftritt“ der „Dohfelder“. Beide Kapellen erfüllten die Erwartungen bravourös. Die Stimmung im Zelt war wieder gigantisch und die meist jugendlichen Besucher feierten friedlich und diszipliniert. Ein toller Auftritt mit Vorbildcharakter.
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Montag, 20. August: Senioren, Wasserspiele, Zwiebelkönigin
Seniorenpreise gehören zum Weinfestmontag genauso wie der Buttenlauf für Kinder. Kein Wunder also, dass sich schon vor dem offiziellen Beginn die ältere und jüngere Generation vor dem unteren Backhaus in eine Warteschleife einreihte. Zum letzten Mal gab es dort beim Weinfest 2012 die gefragten Zwiebel- und Peterlingkuchen. Aber auch in den anderen Ständen wurde zum Endspurt nochmals gekühlt oder auch gebrutzelt. Das Tropenwetter sorgte aber anschließend für wenig Nachfrage.
Die Einzigen, die davon profitierten waren die Starterinnen und Starter beim mittäglichen Buttenlauf. Ohne Rücksicht auf spritzendes Wasser ging es in der Klingenstraße den Parcours vor und zurück, denn es winkten zusätzlich erfrischende Preise. Seit drei Jahren wiederentdeckt, versuchten sich auch in diesem Jahr ein paar Erwachsene an dem nassen Vergnügen. Auch sie hatten nach dem Lauf die Hosen voll. Aber Hautsache, es hat Spaß gemacht.
Nach der Gaudi, die von Sigrid Iwanitzky und Regina Rieker gemanagt wurde, konnte die Bühne für das Seniorenorchester Bad Friedrichshall geräumt werden. Die „alten Herren“ haben das Musikzieren wahrlich noch nicht verlernt und hielten die Zuhörer bei bester Laune. Den musikalischen Abschluss setzte ab 19 Uhr der Musikverein Binswangen. Parallel und schweißgebadet präsentierten im Weinzelt die Erlenbacher Musiker die neusten Hits. Die brodelnde Stimmung explodierte, als gegen 22.45 Uhr die neue Zwiebelkönigin eintraf und ihren Untertanen vorgestellt wurde. Es war „Erika“. Willi Keicher war in seinem Element und setzte Erika Keicher fernsehreif die Krone aufs Haupt. Das Weinfest 2012 hatte damit seinen Höhepunkt erreicht.
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Dienstag, 21. August: Abbau, Krönung, Fahnenabnahme
Was in Tagen und Wochen für das Erlenbacher Weinfest errichtet wurde, musste in wenigen Stunden wieder entfernt werden. Direkt nach den Reinigungsarbeiten wurde frühmorgens mit dem Abbau begonnen. Auch dabei schien die Sonne wieder gnadenlos vom Himmel. Durch gemeinsames Anpacken konnte aber auch dabei der Zeitplan eingehalten werden, um abends auf dem Marktplatz die Zwiebelkönigin 2012 erneut vorzustellen. Was zu Beginn der Weinfestära nur als abschließende Zusammenkunft aller Helferinnen und Helfer gedacht war, mauserte sich in den letzten Jahren zum öffentlichen festlichen Abschluss der Weinfesttage. In Anwesenheit der Presse wird die Zwiebelkönigin nochmals gekrönt, die Weinfestfahne abgenommen und unter den Klängen des Musikvereins Erlenbach der Schlusspunkt gesetzt. Einmal ist halt Feierabend. (von Peter Glaser)
Direkt zu den Bildern: Weinfest_Fleißige Kehr-Männer (21.08.2012) und Weinfest_Zwiebelkönigin (21.08.2012)