Musikverein Erlenbach auf Schloss Kapfenburg
Von Peter Glaser
„Der Musikverein Erlenbach war spitze“, so das Fazit des Akademiedirektors Erich W. Hacker nach der Eröffnungsveranstaltung des 9. Festival Schloss Kapfenburg bei Lauchheim. Die Erlenbacher Musiker waren nach einer Einladung der Internationalen Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg angereist, um bei der spektakulären Eröffnungsperformance alle Register ihres Könnens zu ziehen. Bereits zwei Tage vor der Veranstaltung begannen unter absolut professionellen Bedingungen für das Höchststufenorchester die notwendigen Licht-, Ton- und Technikproben. Unter der Leitung ihres Dirigenten Marco Rogalski fungierten die Musiker als Sinfonisches Blasorchester und harmonisierten perfekt mit integrierten Streichern der Jungen Philharmonie Ostwürttemberg und dem Jungen Kammerchor Ostwürttemberg. In Rogalski’s Händen lag hierbei auch die musikalische Gesamtleitung.
„In situ 9 – terra et mundus“. Welt und Weltall. Das Thema des Abends wurde mit beeindruckender Präzision umgesetzt. Gerald Friese führte Regie und entwickelte mit szenischen Darstellungen gleichzeitig als Schauspieler eine weltenumspannende Dramaturgie. Mit Texten, unter anderem aus dem Johannes-Evangelium, Goethes Faust oder „die Zeit der Steine“ von Erich Fried näherte er sich der Thematik. Vor dem eigentlichen Event stand aber eine Welturaufführung. Walter Ratzek, der aus Offenau stammende Komponist, Dirigent und Leiter des Musikkorps der Bundeswehr, hatte speziell zur Eröffnung des Festivals ein beeindruckendes Werk auf Papier gebracht. Persönlich anwesend, erläuterte er vor der erstmaligen Aufführung den über eintausend Besuchern seine „Intrada“, ein monumentaler Querschnitt durch vier Jahrhunderte Musikgeschichte.
Mit „Jupiter – the Bringer of Jollity“ von Gustav Holst begann dann nach Einbruch der Dunkelheit das eigentliche Wechselspiel zwischen Licht, Klang, Wort und Feuerwerk. Hierbei setzte Joachim Berner, seines Zeichens Weltmeister der Pyrotechnik, mit seinem Feuerwerk schon zu Beginn überraschende effektvolle Glanzpunkte. Im Zusammenspiel mit Musiker und Chor überzeugte Gesangssolistin Barbara Grabowski bei „I vow to thee my country“. Beim „Feuertanz“ von Manuel de Falla verwandelten die genialen Lichteffekte im Dialog mit dem feurig vorgetragenen Klängen das ganze Schloss in ein imaginäres Flammenmeer. Bei der finalen „Symphonie no. 3 Planet Earth“ von Johan de Meij waren dann die Augen und Ohren der Besucher gleichermaßen gefordert. Absolut perfekt war dabei die Synchronität zwischen Musik und Feuerwerk. Es blitzte, funkelte und der Himmel brannte über den ehrwürdigen Mauern von Schloss Kapfenburg. Die Zuschauer waren begeistert. Hoch zufrieden war nach der gelungenen Präsentation auch der Erlenbacher Dirigent: „Ich habe meinen Musikern und allen Gästen ein unvergessliches musikalisches Erlebnis versprochen und ich habe mein Wort gehalten“, so Rogalski.
Das sinfonische Blasorchester Erlenbach bei der Probenarbeit auf Schloss Kapfenburg. (Foto: Michaela Keicher)