Orchester sorgt für musikalischen Genuss
Musikverein Erlenbach spielt in der heimischen Sankt-Martinus-Kirche
Von Werner Glanz (Heilbronner Stimme, 13. Dezember 2006)
Ein beeindruckendes Konzert gab das Orchester des Musikvereins Erlenbach in der heimischen Sankt-Martinus-Kirche. Unter der Leitung von Marco Rogalski intonierte das über 60 Köpfe zählende Ensemble mit sichtlicher Spielfreude Lieder zur Advents- und Weihnachtszeit. Die Spendengelder werden zur Renovierung des katholischen Gemeindehauses, dem Berthold-Bühl-Heim verwendet.
Pfarrer Hansjörg Krämer hatte zu Beginn der stattlichen Zuhörerschar einen „musikalischen Genuss“ versprochen. Mit „Dubinushka“ ging das Höchststufen-Orchester sogleich ans Werk, um diese Aussage auch in die Tat umzusetzen. Der Auftakt gelang hervorragend, wobei das ausdrucksstarke Ensemble trotz schwieriger Klangverhältnisse auch die weiteren anspruchvollen Stücke problemlos meisterte.
Schillernde Klangfarben entfaltete das Orchester beim „Huldigungsmarsch“ und im „Schafe sollen sorglos weiden“ treten Susanne Kühner und Stefanie Bergmann mit ihren Querflöten in einen Dialog mit dem Orchester. Die Sulmtäler haben weitere Virtuosen in ihren Reihen: Dietmar Rotter (Klarinette) und Carina Rotter (Horn) beim „Duett für Klarinette und Horn“ sowie bei „Chanson de Matin“ Klarinettist Stefan Rotter.
Star des Abends waren zwei junge Damen: Orchestermitglied Sarah Wahl, die zusammen mit Tamara Rogalski, Tochter des musikalischen Leiters, gesanglich das schwierige „Pie Jesu“ meisterhaft bewältigte.
Dass er nicht nur den Musikverein als Vorsitzenden führen kann, sondern auch mit dem Euphonium vorzüglich umzugehen vermag, bewies Klaus Varga bei „Variants on an English hymn tune“. Mit höchster Präzision gelangen ihm alle schwierigen Passagen. Es folgte das getragene und schlichte „Amen“. Im „Winter-Reggae“ profilierten sich weitere Solisten: Das Saxophon-Register und Rolf Varga mit seiner Bassklarinette.
Spritzig präsentierte das Orchester dann den originellen „Christmas Calypso“, bevor die meisterhafte Darbietung auch schon dem Ende entgegen strebte. Bei den abschließenden Weisen, „Leise rieselt der Schnee“ und „Süßer die Glocken nie klingen“, durfte das Publikum mitsingen. Trotz starken Beifalls gab es keine Zugabe.
Sarah Wahl (rechts) und Tamara Rogalski überzeugten in der vollbesetzten Sankt-Martinus-Kirche als Gesangssolisten.(Foto: Werner Glanz )